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über mich

Im zweiten Leben bin ich "Vollblutmalerin"! Nachdem ich von 1959 bis 1995 als Zahnärztin gearbeitet habe, musste es dann aus mir heraus. Die Malerei empfinde ich bis heute als einen Befreiungsschlag in meinem Leben.
Artikel aus dem Wochenkurier vom 12.3.2017, Jürgen Weser
Malerei als Befreiungsschlag Kunstsammlung Lausitz entdeckt für Besucher die fast 80-jährige Malerin Waltraut Geisler Von Jürgen Weser Senftenberg Den Start in die Ausstellungssaison 2017 vollzieht die Kunstsammlung Lausitz im Museum Schloss Senftenberg mit einer Überraschung. Gezeigt werden mit der Schau „Hinterfragen“ Malereien und Grafiken einer noch zu entdeckenden Vollblutmalerin. Für Waltraut Geisler ist die künstlerische Arbeit zur existenziellen Notwendigkeit geworden. Ihr Lebens- und Schaffensort befindet sich im Ortsteil Jauernick-Buschbach von Markersdorf in der Oberlausitz. Dort blickt sie vom Kreuzberg auf die Welt. Sie hat, obwohl Ambitionen und Wünsche nach einer eigenen künstlerischen Tätigkeit in ihr seit der Jugendbrodelten, ein Studium der Zahnmedizin absolviert und von 1959 bis 1995 als Zahnärztin gearbeitet. Dann begann ihr zweites Leben als Vollbutmalerin, wie Laudator Bernd Gor Waltraut Geisler charakterisiert. „Es musste raus“, beschreibt sie selbst den radikalen Lebensbruch. Die Malerei empfindet sie bis heute als „Befreiungsschlag in meinem Leben“, erzählt sie. So empfindet der Betrachter auch die mit großer Vitalität gemalten Bilder. Bereits die Druckgrafik der 80er- und 90er-Jahre atmet die Lust zum Entäußern eigener Gefühlslagen. Die Bildsprache von waltraut Geisler entspricht der Art Brut Kunst, der vorrangig autodidaktisch angeeigneten naiven und antiakademischen Ästhetik jenseits etablierter Formen als spontane und sehr persönliche Malerei, der sie mit dem Bild „Hommage A Louise Shutter“ huldigt. „Im Spiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten..“ Den Satz scheint die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann für Waltraut Geisler geschrieben zu haben, die sagt, dass sie machmal selbst staunt, wohin der Malprozess sie treibt: mitunter auch zu „Wutbildern“. Die Senftenberger Ausstellung zeigt neben den grafischen Arbeiten vor allem Malereien in Mischtechniken und dem ungewöhnlichen Material Asphalt mit großer motivischer Bandbreite. Der Mensch zeigt sich in den unterschiedlichsten Situationen, Gefühlslagen und ungebremsten Entäußerungen. Der Betrachter sieht keine gefälligen Bilder, sie wollen in die Tiefe ziehen. Der „Tanz um das goldene Kalb“ zeigt tiefste Abgründe. Der „Grenzfall“ von 2016 bildet auf bittere Weise die aktuelle Situation von Flüchtlingen vor verschlossenen grenzen ab. „Ein Bild begreifen“ von 2011 greift kraftvoll nach dem Betrachter. Waltraut Geisler weigert sich, mit ihren Bildern Sehgewohnheiten zu bedienen. Auch weibliche Schönheit kommt nicht gefällig daher. „Ungeschminkt“ lässt und die Künstlerin mit ihren Portraits in die Seelenlage von Menschen blicken, auch ungeschickter Selbstdarstellung. Fasziniert ergründet der Ausstellungsbesucher die innere Doppelköpfigkeit der Arbeit in Mischtechnik von „Du?Ich?“ Von 2009 als Schenkung in der Kunstsammlung Lausitz (zwei weitere Schenkungen folgen). Facettenreich präsentiert sich die Farbe Schwarz bei Waltraut Geisler von Trauer über Kraft und Magie bis sogar zum Ausdruck von Freude. Lange verweilen kann der Ausstellungsbesucher vor der Bilderwand „Das bunte Leben“ mit Darstellungen vom „Menschenfreund“ und den arroganten „Überflieger“ bis zum „Misanthrop“. Als Ergänzung zur Ausstellung gibt es einen Katalog, der weitere Arbeiten zeigt wie „Samba - Samba - Samba“ als einen Höhepunkt ihres Schaffens und den ungewöhnlichen eruptiv-sinnlichen „Hochzeitstanz“. Auch wenn Waltraut Geisler in diesem Jahr 80 wird, will sie sich trotz körperlicher Beeinträchtigung weiter dem „Abenteuer Malerei“ widmen.
2017 – Ausstellung „Hinterfragen“ in Senftenberg
2016 – Ausstellung „Reflexionen“ in Königshain

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"Vollblutmalerin" seit 1995

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OT Jauernick-Buschbach Am Kreuzberg 23, 02829 Markersdorf
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